Geschichte
Der URANIA-Verein „Wilhelm Foerster" steht in einer 120-jährigen Tradition.
Im Jahre 1888 gründete Wilhelm Foerster zusammen mit Werner von Siemens und Max Wilhelm Meyer in Berlin die URANIA. Der Name ist der griechischen Mythologie entlehnt. Die Urania ist die Muse der Himmelskunde.
Wilhelm Foerster war zu dieser Zeit Direktor der Königlichen Sternwarte in Berlin. Sie hatte neben ihrer wissenschaftlichen Funktion auch die Aufgabe, wenigstens zweimal im Monat dem interessierten Publikum einen Blick ins Universum zu gestatten.
Naturwissenschaftliche Vorträge für jedermann
Diese Anregung kam von Alexander von Humboldt. Ihn bezeichnete Wilhelm Foerster als den eigentlichen Vater der URANIA, weil er bereits 1827/28 parallel zu seinen Universitätsvorlesungen naturwissenschaftliche Vorträge für jedermann in der Berliner Singakademie einführte. Sie wurden mit Begeisterung aufgenommen.
Hohes Niveau der populärwissenschaftlichen Vorträge
Diese Art der wissenschaftlichen Volksbildung führte Wilhelm Foerster mit großem Talent und Engagement fort. Er war dadurch mit 30 Jahren berühmter und bekannter als so mancher seiner älteren Kollegen, die ihn etwas neidvoll mit dem Spitzname ‚Sing-Akademiker‘ bedachten. So hervorragende Wissenschaftler wie z. B. Max Planck, Albert Einstein, Max von Laue oder auch Alfred Wegener und Fridtjof Nansen oder Konrad Röntgen sorgten zu Beginn dieses Jahrhunderts für Aktualität und ein hohes Niveau der populärwissenschaftlichen Vorträge innerhalb der URANIA.
Wilhelm Foerster-Preis
Das Gründungsanliegen der URANIA, naturwissenschaftliche Zusammenhänge und neue Erkenntnisse in der Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich bis heute als Grundidee der URANIA erhalten. Deshalb vergibt der Verein jährlich den „Wilhelm-Foerster-Preis“ an diejenigen Wissenschaftler, die diesem Anliegen innerhalb der URANIA in besonderer Weise gedient haben.
Berufliche Aus- und Weiterbildung
In Potsdam gab es seit 1954 die URANIA als "Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse". Nach 1989 wurde die URANIA als Verein am 6. März 1991 neu gegründet. Zu dem breiten Spektrum der Bildungsangebote der Potsdamer URANIA gehört auch die berufliche Aus- und Weiterbildung, die von der URANIA-SCHULHAUS GmbH realisiert wird. Der Potsdamer Verein nutzt vor allem das wissenschaftliche Potenzial der Stadt Potsdam mit Ihrer großartigen Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Er identifiziert sich mit einer Grunderkenntnis, die Bertolt Brecht in seinem "Galileo Galilei" ausspricht:
"Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."